Am Ende war der Tod stärker…
Ich habe lange überlegt, ob ich die traurigen Neuigkeiten aus dem Projekt in unserem Blog überhaupt veröffentlichen soll. Die Vorfälle haben jedoch alle Menschen im Projekt zutiefst bewegt und der letzte Weg wurde intensiv von Sariry begleitet. Ich komme daher heute einer unerfreulichen Pflicht nach…
Vergangenes Jahr klagte der 13-jährige Veymar über anhaltendes starkes Kopfweh. Da die Eltern als Steinmetze arbeiten und nur wenig verdienen, wollten sie zunächst nicht zum Arzt gehen, konnten aber schließlich von der Projektleitung doch überzeugt werden. Der Arzt dignostizierte eine Hirnhautentzündung. Die Medikamente schlugen jedoch nicht an – im Gegenteil: der Zustand von Veymar verschlechterte sich rapide. Es kamen hohes Fieber und eine Lähmung der rechten Körperhälfte hinzu.
Offensichtlich waren weitere ärztliche Untersuchungen und Behandlungen dringend notwendig. Da die Familie wirtschaftlich dazu aber nicht in der Lage war, wurden ab diesem Zeitpunkt alle weiteren Behandlungsschritte von Sariry abgewickelt. Nach einer Computertomographie wird eine virale Enzephalitis vermutet und Veymar bleibt eine Woche im Krankenhaus. Kurzfristig schwinden die Symptome, kehren jedoch schnell wieder zurück. Daher wird ein operativer Eingriff empfohlen. Bei dieser Operation tritt schließlich völlig unerwartet der Gehirntod ein.
In Sariry hatten viele Menschen das Schicksal von Veymar mitverfolgt und für ihn gehofft. Als die Nachricht von seinem Tod eintraf, machte sich große Bestürzung breit.
Da es in Tilata keinen Friedhof gibt, ließ ihn seine Familie außerhalb der Stadt auf freiem Feld bestatten. Viele Menschen aus Tilata nahmen an der Beerdigung teil und erwiesen Veymar die letzte Ehre.
Ich möchte der Familie von Veymar auch im Namen aller deutschen Unterstützer unser großes Mitgefühl aussprechen. Am Ende war der Tod stärker…