Seien wir ehrlich – nach fast zwei Monaten voller Verfassungsdröhnung, hat man sich zur Abwechslung schon lange sehnlichst wieder eine tagespolitische Nachricht aus Bolivien gewünscht, die nur am Rande etwas mit der neuen Verfassung zu tun hat. Vielleicht habe ich mich deshalb heute so gefreut, im Bolivien Tagebuch darüber zu lesen, wie sich die Opposition auf die Präsidentschaftswahl im kommenden Dezember vorbereitet.

Da sich in Bolivien eine Vielzahl von Parteien zur Wahl stellen und deshalb  kaum eine Partei im Alleingang ihren eigenen Kandidaten durchboxen kann, werden schon vor der Wahl strategische Allianzen zwischen den Parteien eingegangen. Und das Gerangel um eben diese Bündnisse findet gegenwärtig statt.

Eine Menge Namen werden da als gemeinsamer Spitzenkandidat für die Opposition ins Spiel gebracht – Ex-Präsident Carlos Mesa etwa (wir berichteten). Spannend ist vor allem, wie sich die Oppositionspolitiker der Media Luna verhalten werden: ob sie sich geschlossen als Wahlalternative zur Wahl stellen – und selbst wenn, ob sie dabei die Verfassung unterstützen oder grundsätzlich in Frage stellen werden (da haben wir sie wieder, die Verfassung!).

Es wird in jedem Fall aber wieder spannend…