Die „Reporter ohne Grenzen“ führen Bolivien in ihrer Jahresbilanz 2008 auf einem traurigen fünften Platz der Länder, in denen am häufigsten die Zensur von Medien aufgetreten ist.

1. China: 132 Fälle
2. Birma: 85 Fälle
3. Iran: 27 Fälle
4. Malaysia: 25 Fälle
5. Bolivien: 20 Fälle

In ihrer Rangliste der Pressefreiheit 2008 liegt Bolivien immerhin im hinteren Mittelfeld auf Platz 115, allerdings mit deutlicher Verschlechterung zum Vorjahr (In dieser Rangliste werden neben der Zensur von Medien auch die Behinderung von Journalisten oder die Marktmacht von Medienmonopolen berücksichtigt).

Hieran wird deutlich, wie es derzeit um die Demokratie in Bolivien bestellt ist, denn das Recht der freien Meinungsäußerung und -bildung ist ohne Zweifel eine Grundvoraussetzung für echte Wahlfreiheit. Demokratie braucht immer auch eine funktionierende Öffentlichkeit, und die kann man mit keinem Gesetz der Welt herstellen (wohl aber zerstören). Die neue Verfassung Boliviens, die gegenwärtig zur Diskussion steht, kann daher vielleicht nicht die Hoffnungen auf mehr Demokratie einlösen, die an sie geknüpft sind. Zu Demokratie gehört eben nicht nur eine demokratische Verfassung, sondern vor allem auch Meinungs- und Pressefreiheit.

Mehr Demokratie erreicht man in Bolivien vor allem dadurch, dass die Allgemeinbildung in der Bevölkerung gehoben und eine vielfältige Meinungslandschaft gefördert wird. Das kann SARIRY zwar sicherlich nicht alleine bewältigen, aber zumindest mit besten Kräften unterstützen.