Haben Sie sich schon einmal überlegt, welchen Weg Ihre Spende für Entwicklungszusammenarbeit nimmt?
Wenn Sie etwa dem Fussballverein in Ihrem Ort spenden, ist die Sache relativ einfach: das Geld wird dort ausgegeben, wo es gespendet wird. Bei Projekten in der Dritten Welt ist das Ganze aber ein wenig komplizierter: Hier spielen Konjunktur, Wechselkurse, Zinsen, die Inflationsrate und viele andere Faktoren eine große Rolle. Wir möchten in diesem Artikel stark vereinfacht den Weg ihrer Spende nachzeichnen…

Die Spende in Deutschland
Beginnen wir in Deutschland, zum Beispiel bei Ihnen. Fragen Sie sich selbst: Werden Sie angesichts der Wirtschaftskrise dieses Jahr mehr, weniger oder genausoviel wie in den vergangenen Jahren spenden? Nur 5% der Bevölkerung plant mehr zu spenden, während 18% der Befragten angeben, dass sie weniger spenden werden. Es ist ein alter Hut: Je besser die Wirtschaftslage ist, desto eher wird gespendet.

Doch die Wirtschaftslage ist nicht an allem schuld: SARIRY hat das Spenderverhalten der Münchner in Zusammenarbeit mit dem mifm München genauestens untersucht. Diese Studie hat gezeigt, dass ein Verein stärkere Unterstützung erfährt, wenn er die Beziehung zu seinen Spendern pflegt. Wenn es der Wirtschaft also schlechter geht, leiden vor allem die Vereine, die sich keinen festen Spenderkreis aufgebaut haben.

Wie steht der Wechselkurs?
Sie unterstützen uns natürlich regelmäßig, gerade auch in schwierigen Zeiten, wie diesen. Schicken wir Ihre Spende also auf die Reise! Um Bankgebühren zu sparen packen wir ihre Spende mit allen anderen Spenden der letzten Wochen in eine Sammelüberweisung.

Für den richtigen Zeitpunkt der Überweisung ist vor allem der Wechselkurs entscheidend: Neben dem Boliviano sind in Bolivien US-Dollar weit als Zahlungsmittel verbreitet. Die Fundación Sariry hält daher Konten in beiden Währungen. Wir orientiern uns immer am aktuellen Dollarkurs.

Nehmen wir an, die Preise in Bolivien sind stabil – man könnte für einen Dollar also immer die gleiche Warenmenge kaufen. Wenn der Wechselkurs steigt, können wir mit der gleichen Spende mehr kaufen. Ihre Spende erfährt dadurch praktisch einen Wertzuwachs. Wenn der Kurs aber wieder schlechter wird, bekommen wir weniger Dollar und können damit auch weniger kaufen. Ihre Spende hat an Wert verloren.

Momentan steht der Wechselkurs für Ihre Spende nicht schlecht – aber wird das auch so bleiben? In der gegenwärtigen Wirtschaftskrise kann es täglich zu überraschenden Entwicklungen kommen, die Einfluss auf den Wechselkurs nehmen.

Wieviel ist das Geld wert?
Kommen wir aber auf die Preise in Bolivien zurück. Die sind nämlich leider alles andere als stabil. Im letzten Jahr hat sich die Inflationsrate in Bolivien fast verdoppelt. Das heißt, die Lebenshaltungskosten werden immer höher. Wenn in Deutschland also regelmäßig eine bestimmte Geldmenge gespendet wird und auch der Wechselkurs stabil bleibt, so heißt das noch lange nicht, dass auch in Bolivien die Kosten stabil gehalten werden können.

Problematisch ist es dabei vor allem, wenn die Kosten in der Grundversorgung explodieren, denn hier besteht kaum Potenzial für Einsparungen. Das ist die Situation im Projekt: im letzten Jahr sind die Ausgaben für Lebensmittel, Hygieneartikel, Reinigungsmittel, etc. in die Höhe geschossen, ohne dass sich an der tatsächlichen Versorgung etwas geändert hat.

Aber täuschen Sie sich nicht! Von Ihrer Spende kann in Bolivien trotzdem eine Menge bewegt werden. Das liegt an der unterschiedlichen Kaufkraft des Geldes. Sie kennen das Phänomen: Im Urlaub ist oft alles billiger. In Bolivien kostet ein komplettes Mittagessen zum Beispiel nur rund 60 Cent oder ein Schulbuch 50 Cent. Für deutsche Verhältnisse ist das wenig, für die Menschen aus Tilata oft unerschwinglicher Luxus. Aus deutscher Sicht kann deshalb oft mit geringem Aufwand großes bewirkt werden.

Ihre Spende an SARIRY
Sie sehen, dass der Weg ihrer Spende sehr anspruchsvoll ist (dass alle Faktoren auch irgendwie zusammenhängen, macht die Dinge nur noch komplizierter). Wir möchten Ihre Spende möglichst effizient einsetzen, daher haben wir für unsere Arbeit einige Grundsätze:

  1. Wir überweisen alle Spenden möglichst gesammelt, um Überweisungsgebüren zu sparen. Dem Projekt wird im Schnitt alle sechs Monate der Etat für das jeweils kommende Halbjahr überwiesen.
  2. Wir versuchen wirtschaftlichen Trends zu folgen und günstige Wechselkurse für Überweisungen auszusnützen. Daher können Überweisungen manchmal auch etwas vorgezogen werden. Das Geld steht im Projekt aber immer pünktlich zur Verfügung, wenn es gebraucht wird.
  3. Wir erledigen in Deutschland alle Aufgaben strikt ehrenamtlich, um die Verwaltungskosten so gering wie möglich zu halten. Wir legen großen Wert darauf, dass die Verwaltungskosten (Überweisungsgebühren, Homepage, Porto, etc.) nicht unsere Mitgliedsbeiträge übersteigen, damit Ihre Spende vollständig in Bolivien ankommt.
  4. Auch wenn der Weg ihrer Spende kompliziert ist: Wir geben Ihnen bestmögliche Transparenz in der Verwendung unserer Mittel, damit Sie das gute Gefühl haben können, wirklich geholfen zu haben.

Das Projekt benötigt leider nicht nur dann Unterstützung, wenn es den Deutschen wirtschaftlich gut geht, die Wechselkurse günstig stehen oder die Inflationsrate in Bolivien niedrig ist. Gerade unter widrigen Umständen ist Ihre Spende so notwendig wie nie! Schenken Sie den Menschen in Tilata Hoffnung, indem Sie uns Ihr Vertrauen schenken. Sie dürfen sicher sein, dass die Spende in Ihrem Sinn mit bester Effizienz dort eingesetzt wird, wo es am notwendigsten ist.

Wir würden uns freuen, wenn Sie uns bei unserer Arbeit mit einer Spende unterstützen möchten. Die Bankverbindung zu unserem Spendenkonto finden Sie hier.